Ministerpräsident legt Grundstein

Im Beisein des sächsischen Ministerpräsidenten, Michael Kretzschmar, wurde der Grundstein für ein Wohnungsneubauprojekt in der Nähe des Bayrischen Bahnhofs in Leipzig gelegt. An der Bernhard-Göring-Straße entstehen 97 Wohnungen und eine Kindertagesstätte in einem von Peter Zirkel GvA und APB Architekten geplanten städtischen Ensemble, das jetzt unter alleiniger Verantwortung der Firma Züblin realisiert wird. 61 Wohnungen werden entsprechend der Richtlinie gebundener Mietwohnraum des Freistaates Sachsen gefördert und später für eine Kaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter an berechtigte Personen vermietet. Kretzschmar verdeutlichte in seiner Ansprache, dass die Schaffung und der Erhalt bezahlbarer Wohnungen in Großstädten auch staatliche Aufgaben sind. Neben dem quantitativen Aspekt hätten wir uns von ihm gleichzeitig ein Bekenntnis zur architektonischen Qualität gewünscht. Wohnungsbau ist eine soziale Aufgabe, aber auch Eine, die den Lebensraum unserer Städte wesentlich prägt. Dafür muss man jetzt Geld in die Hand nehmen um eine langfristige und dadurch nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern.

 

Wohnungsbau am Bayrischen Bahnhof, Leipzig


Bibliothek Ulmicum

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Bibliothek Ulmicum

Die ehemalige Kasernenanlage an der  Ulmenstraße wurde ab 1886 als Infanteriekaserne des Großherzoglich-Mecklenburgischen Füsilier-Regiments Nr. 90 „Kaiser Wilhelm“ errichtet und war bis 1992 in militärischer Nutzung. Seitdem dient das Areal als Geisteswissenschaftlicher Campus der Universität Rostock. Der Umwandlungsprozess hat seinen Höhepunkt mit dem nun geplanten Neubau der Bereichsbibliothek mit Seminarzentrum.

Mit einem klaren, rechtwinkligen, 110 m langen Bibliotheksbaukörper wird der Duktus der vorhandenen strengen städtebaulichen Vorgaben der ehemaligen Kasernenanlage fortgeschrieben. Trotz der durch das Grundstück vorgegebenen Lage der Bibliothek in zweiter Reihe wird aufgrund der zweigeschossigen Aufstockung auf das ehemalige Exerzierhaus dem neuen Ensemble am Campusplatz eine klar ablesbare Präsenz gegeben. Dort befinden sich der Hauptzugang zur Bibliothek, Agora, Cafeteria und die Seminarräume in den beiden oberen Etagen. Im Inneren der Bibliothek wird eine robuste, für Veränderungen offene Grundrissstruktur  organisiert. Der mittig angeordnete, mehrgeschossige Lesesaal der Forschungsbibliothek und die sich zu mehrgeschossigen Lufträumen öffnenden Lesebereiche der Fachbibliotheken schaffen räumliche Situationen, die im Kontrast zur strengen Gesamtgliederung des Hauses stehen. Für die Sockelzonen und dem Verwaltungsbaukörper wird auf das am Ort benutzte Ziegelmauerwerk zurückgegriffen. Im Gegensatz dazu werden die Bibliotheksetagen mit sehr hohen Glasanteilen ausgestattet um Ausblick und Tageslicht in den Lesesälen zu ermöglichen.

Architekten: Peter Zirkel
Gesellschaft von Architekten
Projektpartner: Lemme Locke Lührs Architektinnen, Dresden
Ort: Campus Ulmenstraße, 18057 Rostock
Auftraggeber: Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern
Wettbewerb: 2019, Anerkennung
Frances Ebert
Jakob Müller
Björn Suchantke
BGF: 24.300 m²

Kornhaus

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Kornhaus

Die Stadt Kirchheim unter Teck beabsichtigt die Sanierung des denkmalgeschützten Kornhauses in der Altstadt. Der historische Gebäudebestand des Kornhauses wird im Jahr 1540 als Kellereikasten im Zuge des Festungsbaus auf dem Kirchhof erbaut. In der wechselvollen Geschichte des Hauses wird es als Fruchthalle, als Magazin, als Feuerwehrhaus und ab 1953 als Museum genutzt. Ziel der nun geplanten Umbaumaßnahme ist es, ein attraktives und repräsentatives Gebäude zu schaffen, das den Ansprüchen eines modernen Kultur- und Ausstellungsbetriebes entspricht.

Der Entwurf überzeugt durch einen selbstbewussten Umgang mit der Substanz. Die bestehenden vertikalen Durchbrüche werden alle mit neuen Treppenräumen aktiviert und sämtliche Nebennutzflächen im 2. OG angeordnet. In den übrigen Geschossen wird dadurch eine räumliche Freiheit generiert, die der musealen Nutzung zu Gute kommt. Es entsteht ein Museum der kurzen Wege in den unteren Etagen. Ein markantes Zeichen der neuen Nutzung des Kornhauses bildet ein konisch zulaufender Baukörper, der den Dachraum durchdringt.  Die roten Sichtbetonoberflächen machen die bauliche Ergänzung am Denkmal sichtbar. Analogien zur vorherrschenden Giebelständigkeit und zum Lokalkolorit der Ziegeleindeckungen integrieren die bauliche Ergänzung in das angrenzende städtische Ensemble.

Architekten: Peter Zirkel
Gesellschaft von Architekten
Projektpartner: KKS Architektur + Gestaltung Klinkenbusch-Kunze-Seidel Architekten
Ort: Max-Eyth-Straße 19, 73230 Kirchheim unter Teck
Auftraggeber: Stadt Kirchheim unter Teck
Wettbewerb: 2019, 2. Preis
Hans Boettcher
Lale Lommatzsch
BGF: 3.200 m²