069

Kornhaus

Die Stadt Kirchheim unter Teck beabsichtigt die Sanierung des denkmalgeschützten Kornhauses in der Altstadt. Der historische Gebäudebestand des Kornhauses wird im Jahr 1540 als Kellereikasten im Zuge des Festungsbaus auf dem Kirchhof erbaut. In der wechselvollen Geschichte des Hauses wird es als Fruchthalle, als Magazin, als Feuerwehrhaus und ab 1953 als Museum genutzt. Ziel der nun geplanten Umbaumaßnahme ist es, ein attraktives und repräsentatives Gebäude zu schaffen, das den Ansprüchen eines modernen Kultur- und Ausstellungsbetriebes entspricht.

Der Entwurf überzeugt durch einen selbstbewussten Umgang mit der Substanz. Die bestehenden vertikalen Durchbrüche werden alle mit neuen Treppenräumen aktiviert und sämtliche Nebennutzflächen im 2. OG angeordnet. In den übrigen Geschossen wird dadurch eine räumliche Freiheit generiert, die der musealen Nutzung zu Gute kommt. Es entsteht ein Museum der kurzen Wege in den unteren Etagen. Ein markantes Zeichen der neuen Nutzung des Kornhauses bildet ein konisch zulaufender Baukörper, der den Dachraum durchdringt.  Die roten Sichtbetonoberflächen machen die bauliche Ergänzung am Denkmal sichtbar. Analogien zur vorherrschenden Giebelständigkeit und zum Lokalkolorit der Ziegeleindeckungen integrieren die bauliche Ergänzung in das angrenzende städtische Ensemble.

Architekten: Peter Zirkel
Gesellschaft von Architekten
Projektpartner: KKS Architektur + Gestaltung Klinkenbusch-Kunze-Seidel Architekten
Ort: Max-Eyth-Straße 19, 73230 Kirchheim unter Teck
Auftraggeber: Stadt Kirchheim unter Teck
Wettbewerb: 2019, 2. Preis
Hans Boettcher
Lale Lommatzsch
BGF: 3.200 m²