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Dokumentationszentrum Flucht Vertreibung Versöhnung

Zur Realisierung und inhaltlichen Ausgestaltung des letzten großen Bauprojektes im Zusammenhang mit der Wiedervereinigung in Berlin wurde die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung errichtet. Ihr Ziel ist es Flucht und Vertreibung der deutschen Bevölkerung im Kontext nationalsozialistischer Expansions- und Vernichtungspolitik in die Geschichte europäischer Zwangsmigrationen einzubetten. Als Standort für dieses Dokumentationszentrum wurde von der Bundesregierung das Deutschlandhaus in Berlin ausgewählt. Das um 1930 als Lichtspielhaus errichtete Gebäude diente nach dem Krieg als Hauptsitz des Bundes der Vertriebenen. Der Umbau beinhaltet Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Büroflächen sowie eine Mediathek.

Die heutigen Standards zur Erhaltung des kulturellen Erbgutes lassen aus technischer Sicht eigentlich nur Räumlichkeiten ohne Tageslichteintrag zu. Das heißt: neutrale Räume mit Kunstlicht, flexibel ausgeleuchtet und mit geringem Energiebedarf temperiert. Oder mit anderen Worten: eine Black-Box mit unterschiedlich inszenierten Erlebniswelten im Innern. Neben den Ausstellungsflächen wird der Rundweg durch die Ausstellung mit Räumen zur Reflektion, Räume um sich auszuruhen oder einfach nur Räume die eine Orientierung ermöglichen ergänzt.

Architekten: F29 Architekten
Christian Schmitz, Peter Zirkel
Ort: 'Deutschlandhaus', Stresemannstraße 90, 10963 Berlin
Auftraggeber: Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Berlin
Wettbewerb: 2011, 1. Preis
Falk Eisenächer
Martin Gebauer
Susanne Liebrich
Eszter Lipót
Silke Wollenweber
BGF: 13.300 m²
Fachplaner: Ausstellungsgestaltung: Roland Lehnen, Dresden