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Discounter

Verbrauchermärkte sind Gebäudetypen die heutzutage im Regelfall ohne Architekten errichtet werden. In Standardbaubeschreibungen legen die Discountbetreiber die Gestalt und die Organisation des Gebäudes bis hin zum kleinsten Detail fest. Eine Änderung ist eigentlich nur möglich, wenn die Bedingungen des Grundstückes eine Umsetzung der Standardlösung nicht ermöglichen bzw. wenn es städtebauliche Vorgaben gibt, die eine Anpassung der Standardplanung zwingend fordert.

Beim Projekt in Elsenfeld am Main lagen beide Gründe für eine Anpassung vor. Eine zweigeschossige Ausführung ist im rechtsgültigen Bebauungsplan festgeschrieben, da die Lage an einer ehemaligen Verladerampe aufgrund der topographischen Situation geboten ist. Der Bau nützt die Hanglage, indem die beiden Geschosse an den gegenüberliegenden Seiten nahezu ebenerdig erschlossen und völlig voneinander getrennt sind. Somit können jeweils Verkaufsflächen angeboten werden, die ebenerdig mit der jeweils davor liegenden Parkplatzanlagen verbunden sind. Charakteristisch ist die außenliegende Tragstruktur von Betonstützen und -bindern, die dem langgestreckten Bau eine markante senkrechte Untergliederung verleihen. Äußerlich vorherrschend ist der graublau eingefärbte Beton der Tragstruktur, der sich klar von der weiß verputzten Außenwand absetzt.

Architekten: Peter Zirkel Architekten
Ort: Bahnhofstraße 27, 63820 Elsenfeld
Auftraggeber: privat
Realisierung: 1999 (Erweiterung 2004)
Susanne Liebrich
BGF: 1.800 m²
Fachplaner: Tragwerk: Dr.-Ing. Thomas Wolf, Aschaffenburg
Bauüberwachung: Bauquadrat (Christoph Vogt), Michelstadt
Kunst: Konrad Franz, Hausen