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JVA Kaßberg

Die Teilanstalt Kaßberg befindet sich am Westrand des Stadtzentrums von Chemnitz. Das Kaßberggebiet ist ein zusammenhängendes Wohngebiet mit überwiegend gründerzeitlicher Bebauung. Das Vollzugsgebäude wurde zur Ergänzung des Gerichtskomplexes ca. 1890 als Haftanstalt errichtet. Bis 1989 wurde die Liegenschaft der JVA als Untersuchungshaftanstalt und Gefängnis genutzt. Das nun zu sanierende Hafthaus D bildet den östlichen Abschluss der Vollzugsanstalt. Der Längstrakt ist teilweise einhüftig organisiert, so dass die Flure natürlich belichtet werden. Ziel der Sanierungsmaßnahme ist es, die Haftbedingungen der Gefangenen sowie die Arbeitsbedingungen der Bediensteten an die heutigen Erfordernisse anzupassen.

Aufgrund der geringen Grundfläche (8 m²) der vorhandenen Zellen werden aus drei nun zwei Haftzellen mit zwei Sanitärkabinen jeweils zum angrenzenden Haftraum. Entwurfsschwerpunkt war die Farbgestaltung. Die Flurwände wurden von zahlreichen Einbauten befreit und sind mit kräftigen, von Zellentür zu Zellentür wechselnden Farben gestrichen. Dieselbe Farbe findet sich in der entsprechenden Zelle wieder. Dies dient zum einen der besseren Orientierung innerhalb des Gebäudes, zum anderen erhält jede Zelle dadurch einen individuellen Charakter. Dies soll eine positivere Haltung des Häftlings zum Zellenraum befördern und dem Vandalismus vorbeugen.

Architekten: Schmitz Zirkel Architekten
Ort: Hohe Straße 21, 09112 Chemnitz
Auftraggeber: Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (Nl. C), Chemnitz
Realisierung: 2005
Silke Wollenweber
BGF: 3.100 m²
Fachplaner: Tragwerk: Bau-Consult, Hohenstein-Ernstthal
Gebäudetechnik (HLS): Ingenieurbüro Hartmannsdorf
Gebäudetechnik (Elt): Ingenieurbüro Ullm, Hennersdorf
Brandschutz: F-Plan, Dresden