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Parochialkirche

Der Zentralraum der Parochialkirche gehört zu den eindrücklichsten Innenräumen in Berlin. Nach ihrer Fertigstellung 1703 wurde die Kirche durch die Zerstörung im Jahre 1944 und ihrem reduzierten – die „Wunden“ des Zweiten Weltkriegs nicht tilgenden – Wiederaufbau zugleich zu einem Monument deutscher Geschichte. Die Gemeinde ist Eigentümerin der Kunstsammlung der St. Marienkirche und hat die Stiftung kirchliches Kulturerbe in Berlin und Brandenburg gegründet. Ihr Anliegen ist es, unter anderem mit Ausstellungs- und Restaurierungsprojekten in der Parochialkirche, im Herzen Berlins, die Aufmerksamkeit und das Engagement für den Erhalt der kirchlichen Kunst der Mark Brandenburg und der schlesischen Oberlausitz zu wecken.

Ausgehend von der Situation schlägt der Entwurf die Entwicklung eines „Raum im Raum“ vor. Abgeleitet von der Grundrissform entwickelt sich ein Raum-Möbel, dessen umlaufendes Volumen sich der Brüstungshöhe der Kirchenfenster unterordnet und die Kunstsammlung aufnimmt. Parallel zur Außenwand angeordnet, rückt das Möbel bewusst von ihr ab und kreiert einen Zwischenraum, der begangen werden kann. Er kräftigt die Autonomie des eingestellten Objekts und stört nicht die Ablesbarkeit der Spuren von Zerstörung und Wiederaufbau.

Architekten: F29 Architekten
Christian Schmitz, Peter Zirkel
Ort: Klosterstraße 67, 10179 Berlin
Auftraggeber: Stiftung Kirchliches Kulturerbe, Berlin
Wettbewerb: 2015
Martin Gebauer
BGF: 1.850 m²
Fachplaner: Gebäudetechnik: INNIUS DÖ, Dresden