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KZ Außenlager Laagberg

Während der NS Diktatur waren im Außenlager Laagberg des KZ Neuengamme ca. 750 Gefangene bis zur Befreiung am 7. April 1945 inhaftiert. Ab 1956 wurden die Lagerstrukturen durch Zeilenbauten und Bungalows in offener Bauweise ersetzt, bis Mitte der 1960’er Jahren alle baulichen Spuren des Konzentrationslagers verschwunden waren. Im Zuge archäologischer Ausgrabungen im Vorfeld einer Neubaumaßnahme wurden Fundamente der ehemaligen Gefangenenbaracke 4 im Frühjahr 2017 frei gelegt. Nach intensiver Diskussion fasste der Stadtrat Wolfsburg den Beschluss, am authentischen Ort des Verbrechens, einen Gedenk- und Lernort zu errichten.
Das neue Gebäude soll sich zu einem Ort der Begegnung im Stadtteil Laagberg entwickeln. Ein offenes Haus, das nicht nur zum einmaligen Gedenken, sondern auch zur täglichen Benutzung einlädt. Ein würdiger Raum der eine intensive Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit ermöglicht aber auch Platz für anregende und lebendige Initiativen für demokratische Beteiligungsprozesse bietet. Großflächige Verglasungen schaffen Bezüge zum angrenzenden Stadtraum. Die Stützenstellungen, die die Fundamentreste der Baracken respektieren, referieren auf die Geschichte des Ortes als KZ Außenlager.

Architekten: Peter Zirkel
Gesellschaft von Architekten
Ort: Breslauer Straße / Schlehenweg, 38440 Wolfsburg
Auftraggeber: Stadt Wolfsburg
Wettbewerb: 2020
Richard Drechsler
Ginte Milvydaite
BGF: 820 m²
Fachplaner: Freianlagen: Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden
Ausstellungsgestaltung: studio ALBERT, Dresden