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Staatsarchiv

Das Staatsarchiv Bremen ist die älteste öffentliche Institution Bremens und wird erstmals 1221 in einer Chronik erwähnt. Das Staatsarchivgebäude wurde 1964-1967 nach Plänen von Alfred Meister (Hochbauamt) am Rande der Wallanlagen errichtet. Es gilt als Leitbau des Archivzweckbaus der Nachkriegsmoderne und steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Die Anlage besteht aus zwei wirkungsvoll kontrastierenden Bauten: In um einen lichten Innenhof gruppierten, filigran gegliederten Trakt sind die Räumlichkeiten für Publikumsverkehr, Direktion und Verwaltung untergebracht. Dahinter erhebt sich ein neungeschossiger, nahezu fensterloser, mit rotem persischem Travertin verkleideter Magazinturm.
Der Erweiterungsbau nimmt die Orthogonalität der denkmalgeschützten Bestandsbauten auf und ergänzt wie selbstverständlich das bestehende Ensemble. Die archaische Anmutung der vorgeschlagenen Stampflehmfassaden setzt sich bewusst von der Filigranität des Atriumbaus und der gefügten Travertinfassade des Bestands ab. Die farblich changierenden Schichten scheinen die geologische Geschichte zu erzählen und versprechen einen farblichen Reichtum; das durch die eingelegten Mörtelleisten betonte Lagerhafte verkörpert geradezu die Aufgabe des Speichers. Die Laibungen der Öffnungen, Wasserspeicher etc. bereichern als skulpturale Elemente die plastische Ausstrahlung.

Architekten: Peter Zirkel
Gesellschaft von Architekten
Ort: Am Staatsarchiv 1, 28203 Bremen
Auftraggeber: Freie Hansestadt Bremen
Wettbewerb: 2022, 3. Preis
Josephine Galiläer
BGF: 2.550 m²
Fachplaner: Lehmbau: Lehm Ton Erde Baukunst GmbH, Schliens (AT)