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Theater im Alten Schlachthof

Die Stadt Naumburg ist bekannt für ihre Lage in der malerischen Saale-Unstrut-Region, den Naumburger Dom und das Friedrich-Nietzsche-Haus. Was nicht viele wissen: die Stadt leistet sich auch das kleinste Stadttheater Deutschlands. Seit 2009 entwickelte sich das Theater von einer Puppenbühne in ein Ensembletheater. Die Stadt entschied 2020, im leer stehenden Gebäudeensemble des ehemaligen Schlachthofes, eine neue Spielstätte zu errichten. Das zweckgebundene Millionenerbe einer umsichtigen Gönnerin wurde von der Kommune geschickt mit Geldern des Landkreises, sowie Fördermitteln von Land und Bund kombiniert, um die notwendige Investition in die eigene kulturelle Einrichtung zu stemmen.
Der Entwurf nutzt die Grundrisskonfiguration des Bestandes und löst mit einer bescheidenen, aber präzisen Ergänzung, dem neuen Foyer, die Anforderungen an die Raumverknüpfung. Das knappe Budget veranlasste zur Sparsamkeit; es wurde nur unbedingt Notwendiges umgesetzt. Technische Installationen und Oberflächengestaltung wurden abhängig von der Raumnutzung mit unterschiedlicher Intensität und Budget eingerichtet. Der Werkstoff Ziegel ist omnipräsent; frei gelegt, dünn geschlämmt oder als Ziergewand, behalten die Steine ihre Ausdruckskraft und die Fähigkeit, vom Dagewesenen zu berichten.

Architekten: Peter Zirkel
Gesellschaft von Architekten
Ort: Roßbacher Straße 12, 06618 Naumburg (Saale)
Auftraggeber: Stadt Naumburg (Saale)
Wettbewerb: 2021, 1. Preis
Josephine Galiläer
Realisierung: 2025
Josephine Galiläer
Conrad Lohmann
Emanuel Schmidt
BGF: 2.400 m²
Fachplaner: Tragwerk: Engelbach + Partner, Dresden
Bühnentechnik: itv, Berlin
Raumakustik: Akustik Büro Dresden
Brandschutz: Brandschutz Consult, Leipzig
Fotograf: Till Schuster